Sonntag, 11. Februar 2018
Kommst du??
schmerzhaft, 22:02h
lautet der simple Satz, der bei Whatsapp blinkt und nach Aufmerksamkeit schreit.
Das leise Düdeln der Nachricht habe ich mitbekommen, am Rande der Nebel meines Schlafes.
Ja, ich war mit Nina verabredet, zu Kaffee und Tratsch.
Leider strich mein Körper das und holte sich den fehlenden Schlaf aus vier Tagen zurück, machte meine Jalousien zu, sang von innen heraus ein Schlaflied.
Mehr erschöpft als erleichtert dämmerte ich weg, gönnte mir die Verlockung, schlafen zu können....
... bis mich das penetrante Düdeln einer Benachrichtigung aus dem Traumland katapultiert.
"Kommst du??"
Es sind exakt (!!!!!) drei Minuten über unsrer vereinbarten Zeit, statt den Kopf an die Wand zu donnern nehme ich lieber ein Kissen, das an die Wand fliegt.
Das Handy stelle ich lautlos und lasse es unsanft auf den Nachttisch prallen, bevor ich mit einem bösen Grunzen das Festnetz seiner Batterien beraube und wieder ins Bett schlurfe.
Nö, ich komme nicht.
Leute, die mich exakt nach drei Minuten über der verabredeten Zeit bedrängen und nerven, kriegen erstmal keine Antwort außer einem bösen Schnauben und hinterher eine genaue Ansage.
Wenn ich nicht komme und nichts schreibe... na, was mache ich dann wohl.... !?
Urlaub auf Sylt oder was???
Zehn Minuten über der Zeit : Hey, vielleicht ist sie grad aufm Weg zu mir.
Aber nö. Stattdessen höre ich fast den Zwang der hinter dieser Frage steht, ob man noch komme und teile Nina via Audio mit, das das eins der Dinge in meinem Leben ist, die ich nicht ausstehen kann.
Nach drei Minuten zu fragen, ob man noch komme.
Anders sähe das aus, wäre es über eine halbe Stunde. Da könne man nachfragen, aber nicht nach drei Minuten.
Das erkärte ich ihr vor zwanzig Minuten, als ich nach tagelangem Mies - Schlafen heute endlich mal wieder über einen längeren Zeitraum schlafen konnte... und es auch getan habe.
Das leise Düdeln der Nachricht habe ich mitbekommen, am Rande der Nebel meines Schlafes.
Ja, ich war mit Nina verabredet, zu Kaffee und Tratsch.
Leider strich mein Körper das und holte sich den fehlenden Schlaf aus vier Tagen zurück, machte meine Jalousien zu, sang von innen heraus ein Schlaflied.
Mehr erschöpft als erleichtert dämmerte ich weg, gönnte mir die Verlockung, schlafen zu können....
... bis mich das penetrante Düdeln einer Benachrichtigung aus dem Traumland katapultiert.
"Kommst du??"
Es sind exakt (!!!!!) drei Minuten über unsrer vereinbarten Zeit, statt den Kopf an die Wand zu donnern nehme ich lieber ein Kissen, das an die Wand fliegt.
Das Handy stelle ich lautlos und lasse es unsanft auf den Nachttisch prallen, bevor ich mit einem bösen Grunzen das Festnetz seiner Batterien beraube und wieder ins Bett schlurfe.
Nö, ich komme nicht.
Leute, die mich exakt nach drei Minuten über der verabredeten Zeit bedrängen und nerven, kriegen erstmal keine Antwort außer einem bösen Schnauben und hinterher eine genaue Ansage.
Wenn ich nicht komme und nichts schreibe... na, was mache ich dann wohl.... !?
Urlaub auf Sylt oder was???
Zehn Minuten über der Zeit : Hey, vielleicht ist sie grad aufm Weg zu mir.
Aber nö. Stattdessen höre ich fast den Zwang der hinter dieser Frage steht, ob man noch komme und teile Nina via Audio mit, das das eins der Dinge in meinem Leben ist, die ich nicht ausstehen kann.
Nach drei Minuten zu fragen, ob man noch komme.
Anders sähe das aus, wäre es über eine halbe Stunde. Da könne man nachfragen, aber nicht nach drei Minuten.
Das erkärte ich ihr vor zwanzig Minuten, als ich nach tagelangem Mies - Schlafen heute endlich mal wieder über einen längeren Zeitraum schlafen konnte... und es auch getan habe.
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Freitag, 19. Januar 2018
Dear Diary,
schmerzhaft, 12:46h
Zur Zeit herrscht etwas.. Chaos in meinem Leben.
Tagesstätte, neue Menschen, eine neue Freundin.
Für mich zur Zeit etwas anstrengend.
Besonders, da die neue Freundin mich als ihren "Mülleimer" mißbraucht.
Ja, sie habe da jemanden kennengelernt, voll süß, aus dem Busch Australiens, süße 22, er sei voll verknallt in sie...
Sie giggelt bei der Erzählung herum wie ein Schulmädchen..
" Nina, du .... bist verheiratet... "
schiebe ich ein.
" Ach, mit Hannes geht doch schon lang nix mehr. Er trinkt fast jeden Abend und ist auf jedes männliche Wesen voll eifersüchtig..."
lautet die lapidare Antwort, während sie wieder giggelnd von George zu erzählen anfängt.
Nach einer halben Stunde drücke ich sie genervt am Telefon weg, ziehe die Batterien raus, stelle den "Bitte nicht stören" Modus am Handy ein, schmeiße mich aufs Sofa und ziehe mir eine Decke über den Kopf.
Nina hat einen sehr aufmerksamen Ehemann, der keineswegs jeden Abend trinkt. Und wenn, dann aus purem Frust.
Jede andre Frau wäre neidisch über einen solchen Ehemann, Nina tritt ihren aber mit Füßen.
Klar ist Hannes eifersüchtig. Nina flirtet viel lieber jeden Tag mit Georgieboy, als ihrem Mann mal einen Blick zu schenken geschweige denn Aufmerksamkeit bzw Zeit zu zweit.
Dann fällt mir wieder ein, das ich weder Therapeutin noch Eheberaterin bin, schiebe die Gedanken in meine " Du denkst zuviel " Kartons und schmeiße sie in meinen Gedankenkeller.
Geht mich nichts an.
Punkt.
Allerdings jammert Nina am nächsten Tag, warum ich sie denn weggedrückt habe.
" Batterien am Telefon waren alle.. "
ist meine lapidare Antwort, bevor ich wieder an meine Arbeit gehe. Weit weg von Nina.
Sie merkt nicht, das sie mich mit für mich uninteressanten Dingen überrollt und plattwalzt, den Raum einnimmt, der eigentlich meiner ist.
Telefonieren direkt nach der Arbeit, Whatsapp,, Facebook... Nina nimmt keine Rücksicht, sie drängelt sich in Bereiche meines geistigen Lebens, in denen ich eigentlich meine Ruhe will.
So ziehe ich mich immer weiter zurück, schotte mich ab, lasse Computer und Handy unbeachtet.
Ich will nicht totgequatscht werden, weil sie nicht zuhören kann.... oder will. Oder was auch immer.
Sage ich zu ihr : ich komm vorbei, schick Hannes runter, ich fahr ihn schnell zum Einkaufen.
Nee nee, ich will dieses Mal einkaufen.
Und so stehe ich genervt im Laden, während Nina fast 2 Stunden braucht, um ihren Kram zusammen zu suchen.
Trotz Einkaufszettel...
Lang dauerts nicht mehr und ich explodiere.
Freundschaft hin, Freundschaft her. Nina kostet mich verdammt viel Energie...
Tagesstätte, neue Menschen, eine neue Freundin.
Für mich zur Zeit etwas anstrengend.
Besonders, da die neue Freundin mich als ihren "Mülleimer" mißbraucht.
Ja, sie habe da jemanden kennengelernt, voll süß, aus dem Busch Australiens, süße 22, er sei voll verknallt in sie...
Sie giggelt bei der Erzählung herum wie ein Schulmädchen..
" Nina, du .... bist verheiratet... "
schiebe ich ein.
" Ach, mit Hannes geht doch schon lang nix mehr. Er trinkt fast jeden Abend und ist auf jedes männliche Wesen voll eifersüchtig..."
lautet die lapidare Antwort, während sie wieder giggelnd von George zu erzählen anfängt.
Nach einer halben Stunde drücke ich sie genervt am Telefon weg, ziehe die Batterien raus, stelle den "Bitte nicht stören" Modus am Handy ein, schmeiße mich aufs Sofa und ziehe mir eine Decke über den Kopf.
Nina hat einen sehr aufmerksamen Ehemann, der keineswegs jeden Abend trinkt. Und wenn, dann aus purem Frust.
Jede andre Frau wäre neidisch über einen solchen Ehemann, Nina tritt ihren aber mit Füßen.
Klar ist Hannes eifersüchtig. Nina flirtet viel lieber jeden Tag mit Georgieboy, als ihrem Mann mal einen Blick zu schenken geschweige denn Aufmerksamkeit bzw Zeit zu zweit.
Dann fällt mir wieder ein, das ich weder Therapeutin noch Eheberaterin bin, schiebe die Gedanken in meine " Du denkst zuviel " Kartons und schmeiße sie in meinen Gedankenkeller.
Geht mich nichts an.
Punkt.
Allerdings jammert Nina am nächsten Tag, warum ich sie denn weggedrückt habe.
" Batterien am Telefon waren alle.. "
ist meine lapidare Antwort, bevor ich wieder an meine Arbeit gehe. Weit weg von Nina.
Sie merkt nicht, das sie mich mit für mich uninteressanten Dingen überrollt und plattwalzt, den Raum einnimmt, der eigentlich meiner ist.
Telefonieren direkt nach der Arbeit, Whatsapp,, Facebook... Nina nimmt keine Rücksicht, sie drängelt sich in Bereiche meines geistigen Lebens, in denen ich eigentlich meine Ruhe will.
So ziehe ich mich immer weiter zurück, schotte mich ab, lasse Computer und Handy unbeachtet.
Ich will nicht totgequatscht werden, weil sie nicht zuhören kann.... oder will. Oder was auch immer.
Sage ich zu ihr : ich komm vorbei, schick Hannes runter, ich fahr ihn schnell zum Einkaufen.
Nee nee, ich will dieses Mal einkaufen.
Und so stehe ich genervt im Laden, während Nina fast 2 Stunden braucht, um ihren Kram zusammen zu suchen.
Trotz Einkaufszettel...
Lang dauerts nicht mehr und ich explodiere.
Freundschaft hin, Freundschaft her. Nina kostet mich verdammt viel Energie...
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Sonntag, 7. Januar 2018
Oh Mann
schmerzhaft, 00:20h
Das Jahr ist noch keine 10 Tage alt, schon hätte es beinahe einen Totschlag gegeben.
Ich war am Donnerstag bei meiner Freundin aus der Tagesstätte zu Besuch. Weitere Personen : ihr Sohn und Mann/Stiefvater.
Gut, das ihr Junior (16) ADHS hat, dafür kann sie nichts.
Junior war bei meinen Besuchen öfter mal etwas lauter, aber spätestens ab 23 Uhr im Bett verschwunden.
Am Donnerstag hingegen....
Junior war laut Aussagen seiner Mutter schon den ganzen Tag überdreht und laut.
Abends hingegen spitzte sich die Situation zu, es kam immer wieder zu kleineren Gefechten zwischen Junior und seinem Stiefvater.
Nach Mitternacht allerdings eskalierte es.
Nach einem weiteren lautstarken Ausraster von Junior bei einem Shooter zog der Stiefvater den Stecker vom Router und Junior rastete völlig aus.
Zertrümmerte seinen Kontroller und begann auf seinen Stiefvater einzuschlagen.
Die Nachbarn haben die Polizei gerufen, weil man das Geschrei bis auf die Straße gehört hat.
Jetzt haben sich beide gegenseitig angezeigt, Junior ist noch in derselben Nacht zu seinem leiblichen Vater und ich musste eine Aussage bei der Polizei machen. Als Zeugin.
Ich war am Donnerstag bei meiner Freundin aus der Tagesstätte zu Besuch. Weitere Personen : ihr Sohn und Mann/Stiefvater.
Gut, das ihr Junior (16) ADHS hat, dafür kann sie nichts.
Junior war bei meinen Besuchen öfter mal etwas lauter, aber spätestens ab 23 Uhr im Bett verschwunden.
Am Donnerstag hingegen....
Junior war laut Aussagen seiner Mutter schon den ganzen Tag überdreht und laut.
Abends hingegen spitzte sich die Situation zu, es kam immer wieder zu kleineren Gefechten zwischen Junior und seinem Stiefvater.
Nach Mitternacht allerdings eskalierte es.
Nach einem weiteren lautstarken Ausraster von Junior bei einem Shooter zog der Stiefvater den Stecker vom Router und Junior rastete völlig aus.
Zertrümmerte seinen Kontroller und begann auf seinen Stiefvater einzuschlagen.
Die Nachbarn haben die Polizei gerufen, weil man das Geschrei bis auf die Straße gehört hat.
Jetzt haben sich beide gegenseitig angezeigt, Junior ist noch in derselben Nacht zu seinem leiblichen Vater und ich musste eine Aussage bei der Polizei machen. Als Zeugin.
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Dienstag, 19. Dezember 2017
Back in Business
schmerzhaft, 19:06h
Nach Auszeit (teils gewollt) vom Internet und teils ungewollt, jetzt also wieder back in business.
Joah.
Es gibt einige unschöne Neuerungen, aber auch Erfreuliches.
Unschön ist, das ich mich grad im Krieg mit meiner Familie befinde.
Schön dagegen ist, das ich in der Tagesstätte, die ich neuerdings besuche, eine neue Freundin kennengelernt habe.
Einer dieser Momente, in dem man einem Menschen gegenüber steht und weiß: das isses.
Joah.
Es gibt einige unschöne Neuerungen, aber auch Erfreuliches.
Unschön ist, das ich mich grad im Krieg mit meiner Familie befinde.
Schön dagegen ist, das ich in der Tagesstätte, die ich neuerdings besuche, eine neue Freundin kennengelernt habe.
Einer dieser Momente, in dem man einem Menschen gegenüber steht und weiß: das isses.
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Mittwoch, 20. September 2017
Katja
schmerzhaft, 19:31h
"Hast du heute Zeit und kannst vorbeikommen?"
lautet Katjas Frage via Whatsapp.
Klar, warum nicht, ich bin neugierig, wie groß ihre beiden Knöpfe geworden sind.
"Aber schreib, wenn du losfährst. Ich hab die Klingel abgestellt, weil Dustin schläft und ich Jêrômê grad hinlegen will"
Okay, nix Neues, also schreibe ich, als ich losfahre. Katja wohnt 3 Kilometer entfernt, in einem ruhigen Viertel der Stadt. So ruhig, das Kita und Kindergarten nur mit dem Auto erreichbar sind.
Die Haustür ist angelehnt und an der Wohnungstür hängt außen der Schlüssel, wie üblich wenn Besuch kommt.
Katja wartet bereits, Klein - Jay (Jêrômê) vor den Bauch geschnallt in so ein "Tragi".
"Anders schläft er leider nicht ein."
Blödsinn, ist meine Antwort.
Katja verdreht die Augen und geht in die Küche.
Die sieht aus, als wäre eine Busladung Flüchtlinge zu Besuch gewesen, der Boden, die Anrichte... Brösel, alte Nudeln, Brotreste verteilen sich gleichmäßig über alles.
Auf der Spülmaschine stapelt sich das schmutzige Geschirr.
"Mit den beiden Kindern hab ich leider kaum noch Zeit zum Aufräumen."
Wir sitzen in der Küche, als mein Blick in den Flur fällt. Ein voller Wäschekorb.
"Das sind saubere Stoffis. Bei Dustin hab ich noch Wegwerfwindeln genommen, Jêrômê bekommt Stoffwindeln. Ist besser für die Umwelt."
Skeptisch betrachte ich das Knäuel Stoffwindeln, es müssen mindesten 20 Stück sein.
Bekommt man die im normalen Programm überhaupt sauber?
"Naja, nein. Manchmal muss ich die Ladung ein zweites Mal waschen, beide Male mit Wasser plus. Die Stoffis saugen sich gut mit Wasser voll. Achja, ich nehme auch ein Biowaschmittel ohne Parfüme und dieser ganzen Chemie."
Mir liegt eine entsprechende Antwort auf der Zunge, lasse es aber, murmle, ich müsse mit meiner Katze noch zum Tierarzt.
"Oh.. danke für deinen Besuch. Komm doch mal wieder vorbei, ja?"
Ich nicke nur, trotte die 3 Etagen runter und treffe vor der Haustür auf Dennis, Katjas Mann.
Wir stehen beide vor der Tür, rauchen gemeinsam. Er schüttet mir sein Herz aus.
Seit Katja von Chantal, Lillys Mutter, von den Stoffis gehört hat, brauchte sie auch welche.
Und dieses Superwunderbiowaschmittel.
Und..
Und...
Und..
"Du möchtest nicht wissen, was mich dieser Spaß gekostet hat."
Doch, kanns mir denken. Ebenso kann ich mir denken, das Wasser und Strom explodieren werden, da die Stoffwindeln beim ersten Trocknerdurchlauf nicht trocken werden und bis zu dreimal durchgeorgelt werden müssen.
Dennis ist genervt. Hielt sich die Spinnerei beim ersten Kind noch in Grenzen, so dreht sie jetzt durch.
Der Kleine dürfe nicht in die Kita, der Große nur halbtags, die ganze Zeit klebt sie sich die Kinder an die Schürze, die Wohnung sieht aus wie Sau.
Manchmal habe er nach Feierabend keine Lust heimzugehen.
Verstehen kann ich es und mir fällt wieder ein Begriff ein : Helikoptermama.
Dennis nickt nur, zum Lachen ist ihm schon lang nicht mehr zu Mute.
"Machs gut alte Hütte, pass auf dich auf!" seine Pranke donnert auf meine Schulter und er verschwindet im Haus.
Armer Kerl.
lautet Katjas Frage via Whatsapp.
Klar, warum nicht, ich bin neugierig, wie groß ihre beiden Knöpfe geworden sind.
"Aber schreib, wenn du losfährst. Ich hab die Klingel abgestellt, weil Dustin schläft und ich Jêrômê grad hinlegen will"
Okay, nix Neues, also schreibe ich, als ich losfahre. Katja wohnt 3 Kilometer entfernt, in einem ruhigen Viertel der Stadt. So ruhig, das Kita und Kindergarten nur mit dem Auto erreichbar sind.
Die Haustür ist angelehnt und an der Wohnungstür hängt außen der Schlüssel, wie üblich wenn Besuch kommt.
Katja wartet bereits, Klein - Jay (Jêrômê) vor den Bauch geschnallt in so ein "Tragi".
"Anders schläft er leider nicht ein."
Blödsinn, ist meine Antwort.
Katja verdreht die Augen und geht in die Küche.
Die sieht aus, als wäre eine Busladung Flüchtlinge zu Besuch gewesen, der Boden, die Anrichte... Brösel, alte Nudeln, Brotreste verteilen sich gleichmäßig über alles.
Auf der Spülmaschine stapelt sich das schmutzige Geschirr.
"Mit den beiden Kindern hab ich leider kaum noch Zeit zum Aufräumen."
Wir sitzen in der Küche, als mein Blick in den Flur fällt. Ein voller Wäschekorb.
"Das sind saubere Stoffis. Bei Dustin hab ich noch Wegwerfwindeln genommen, Jêrômê bekommt Stoffwindeln. Ist besser für die Umwelt."
Skeptisch betrachte ich das Knäuel Stoffwindeln, es müssen mindesten 20 Stück sein.
Bekommt man die im normalen Programm überhaupt sauber?
"Naja, nein. Manchmal muss ich die Ladung ein zweites Mal waschen, beide Male mit Wasser plus. Die Stoffis saugen sich gut mit Wasser voll. Achja, ich nehme auch ein Biowaschmittel ohne Parfüme und dieser ganzen Chemie."
Mir liegt eine entsprechende Antwort auf der Zunge, lasse es aber, murmle, ich müsse mit meiner Katze noch zum Tierarzt.
"Oh.. danke für deinen Besuch. Komm doch mal wieder vorbei, ja?"
Ich nicke nur, trotte die 3 Etagen runter und treffe vor der Haustür auf Dennis, Katjas Mann.
Wir stehen beide vor der Tür, rauchen gemeinsam. Er schüttet mir sein Herz aus.
Seit Katja von Chantal, Lillys Mutter, von den Stoffis gehört hat, brauchte sie auch welche.
Und dieses Superwunderbiowaschmittel.
Und..
Und...
Und..
"Du möchtest nicht wissen, was mich dieser Spaß gekostet hat."
Doch, kanns mir denken. Ebenso kann ich mir denken, das Wasser und Strom explodieren werden, da die Stoffwindeln beim ersten Trocknerdurchlauf nicht trocken werden und bis zu dreimal durchgeorgelt werden müssen.
Dennis ist genervt. Hielt sich die Spinnerei beim ersten Kind noch in Grenzen, so dreht sie jetzt durch.
Der Kleine dürfe nicht in die Kita, der Große nur halbtags, die ganze Zeit klebt sie sich die Kinder an die Schürze, die Wohnung sieht aus wie Sau.
Manchmal habe er nach Feierabend keine Lust heimzugehen.
Verstehen kann ich es und mir fällt wieder ein Begriff ein : Helikoptermama.
Dennis nickt nur, zum Lachen ist ihm schon lang nicht mehr zu Mute.
"Machs gut alte Hütte, pass auf dich auf!" seine Pranke donnert auf meine Schulter und er verschwindet im Haus.
Armer Kerl.
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